Mai 1997 - Kellerbrand mit Verpuffung - unzureichende PSA
(bl) Kellerbrand - Mai 1997 - Achmer (NI). Werktags um ca. 15.30 Uhr (Personalprobleme) wurde meine FF über FME zu einem Kellerbrand gerufen.
In der Anfangsphase ging der Trupp des TLF 8 (ein Kamerad mit GF-Qualifikation und ein frischer AGT) mit einem 30m-Schnellangriff/Pistolenstrahlrohr vor um den Brandherd zu lokalisieren. Anmerkung: Das TLF stand ca. 10m von der Haustür entfernt.
Durch die enorme Hitze und Nullsicht schien ein Vordringen unmöglich. Zudem verlor der Angriffstruppführer seinen Lungenautomaten den er sich selbst eingeschraubt hatte. Gott sei Dank konnte er den Ausgang rechtzeitig erreichen. Der zweite Trupp vom LF 8 (zwei junge, völlig unerfahrene Kameraden, einer davon war ich) unterstützte den Ersten. Während wir mit dem Schnellangriff das Treppenende gerade erreicht hatten, gab es eine Verpuffung (?). Durch die Wucht flog eine Zimmertür aus dem Rahmen (siehe rechtes Bild). Völlig erschrocken eilten wir nach draußen. Nach diesem Vorfall betrat vorerst niemand den Keller. Letztendlich wurde der Keller mit Mittelschaum geflutet. Brandursache war ein Fernseher der zu Testzwecken im Hobbykeller lief.
Zu unserer Schutzausrüstung: Wir hatten alle nur eine leichte Baumwollhose, die leichte Einsatzjacke, DIN-Helm mit Nackenleder und einfache Lederarbeitshandschuhe an. Bislang war dies die Standardausrüstung für alle Einsätze. Wir waren also absolut miserabel, aber den damaligen Vorschriften entsprechend, geschützt. Es hätte nichts passieren dürfen! Heute sieht es schon wesentlich besser aus.
Während des Einsatzes wurde der 1. Trupp durch eine geplatzte Wasserleitung nass (Bein, Oberkörper, Arm). Eine Begegnung mit Hitze hätte unweigerlich zu schweren Verbrühungen geführt! Eine zeitgemäße Überkleidung würde u. a. in einem solchen Fall wesentlich besser schützen.