Unfälle in
Amerika
im Jahr 1998
(15 getötete und 17 verletzte FA)
Hinweis: in der Statistik sind auch Unfälle enthalten die bisher nicht veröffentlicht wurden. Daher kann es vorkommen, dass die Gesamtzahl der betroffenen FA die Summe der in den Berichten erwähnten übersteigt.
(reb) Delaware (USA). Ein 58-jähriger FA erlitt einen Myokardinfarkt kurz bevor er mit einem Kollegen in ein brennendes Gebäude vorgehen konnte. Sofort eingeleitete Rettungsmaßnahmen führten nicht zum Erfolg. Eine Arteriosklerose wurde als Vorerkrankung festgestellt.
Quelle: Untersuchungsbericht der Centers for Disease Control and Prevention
(reb) West Virginia (USA). 2 FA gingen in einen brennenden Supermarkt vor um den Brandherd zu lokalisieren. An der Rückseite des Gebäudes verloren sie die Orientierung. Ein FA konnte die Vorderseite des Gebäudes erreichen und das Gebäude unverletzt verlassen. Der andere FA blieb im Gebäude zurück und starb schließlich an einer Rauchgasintoxikation.
In ihrem Untersuchungsbericht kommen die CDC zu folgenden Empfehlungen:
- Einsatzkräfte, die sich in gefährdete Bereiche begeben, müssen immer eine Schlauchleitung oder eine Leine als Rückzugssicherung mit vornehmen,
- FA, die zur Brandbekämpfung, zur Rettung oder zu anderen gefährlichen Tätigkeiten eingesetzt werden, sollten Notsignalgeber tragen,
- die Feuerwehren sollten klare Regeln und Vorgehensweisen für Notfällen festlegen, die allen FA bekannt sein müssen und beachtet werden,
- weiteres Personal sollte ausgerüstet bereitstehen, um vorgehende Einheiten zu unterstützen oder zu retten.
Quelle: Untersuchungsbericht der Centers for Disease Control and Prevention
(reb) Ohio (USA). Insgesamt 5 FA befanden sich im Keller eines Wohnhauses. Dort herrschte leichte bis mittlere Verrauchung. Nachdem sie einen Brand im Bereich der Decke gelöscht hatten hob einer der FA ein Deckenpanel an. Dadurch kam es zu einem Backdraft, der die FA umwarf. Sie verloren den Kontakt zueinander und zur Schlauchleitung. 2 FA konnten sich mit Hilfe von 2 zu Hilfe eilenden weiteren FA über die Treppe in Sicherheit bringen. Ein weiterer FA konnte durch eine Außentür in Sicherheit gebracht werden. Die beiden letzten FA blieben im Keller zurück, die Rettungsmaßnahmen wurden dabei durch Rauch und Hitze sowie die fehlende Wasserversorgung behindert. Ihnen ging schließlich die Luft aus, beide starben an Rauchgasintoxikation und weiteren Verletzungen.
Quelle: Untersuchungsbericht der Centers for Disease Control and Prevention
(reb) Chicago (Illinois, USA). Eine Gruppe von 10-12 FA untersuchte ein Reifencenter, in dem ein Brand gemeldet worden war. Von Außen waren dabei weder Flammen noch Rauch sichtbar. Als sie den Servicebereich betraten stellten sie fest, dass das obere Drittel des Raumes mit dichtem dunklen Rauch gefüllt war. Trotzdem konnte keiner der Anwesenden das eigentliche Feuer lokalisieren. Nur Minuten später kam es zu einer Schnellen Brandausbreitung. Dabei wurden 2 FA getötet, 3 weitere FA wurden verletzt.
Durch einen Kurzschluss im Niederspannungsteil einer Torsteuerung öffnete sich ein Garagentor zum Servicebereich. Dadurch wurde das Feuer mit zusätzlichem Sauerstoff versorgt, es kam zu einer Schnellen Brandausbreitung. Die Druckwelle riss die FA zu Boden, bedingt durch die schlechte Sicht stürzten sie bei ihrer Flucht immer wieder übereinander. Erschwehrend kam hinzu das Polystyrol von der Dämmung der Decke sich durch die Hitze verflüssigte und nach unten tropfte.
Die beiden Getöteten starben an einer Kohlenmonoxidvergiftung.
Quelle: Untersuchungsbericht der Centers for Disease Control and Prevention
(reb) Los Angeles (Kalifornien, USA). Mehrere Trupps waren im Inneren eines gewerblich genutzten Gebäudes eingesetzt um den Brandherd zu lokalisieren. Dies gestaltete sich auf Grund des dichten Rauchs als sehr schwierig. Schließlich wurde für alle eingesetzten Kräfte der Rückzug angeordnet. Zusammen mit 2 weiteren FA begab sich das spätere Opfer auf den Rückweg. Sie konnten sich leicht gebückt gehend bewegen. Das Opfer ging voran, die anderen beide FA folgten. Der in der Mitte gehende FA hielt dabei jeweils Kontakt zu den beiden anderen. Im Verlauf des Rückzugs blieb der hintere FA kurz zurück, um die Schlauchleitung aufzuheben. Der mittlere FA hielt kurz an um ihm den richtigen Weg zu weisen. Dann stellte er den Kontakt mit dem vorangehenden FA wieder her. Kurz darauf verlor er erneut den Kontakt zum letzten FA. Er hielt an und fand ihn wieder, konnte aber dann den Kontakt zum Opfer nicht wieder herstellen. Trotz Rufen und Suche blieb er verschwunden. Darauf suchten die beiden eine Schlauchleitung um ins Freie zu gelangen. Sie folgten ihr zunächst in die falsche Richtung, bemerkten dann ihren Irrtum und gelangten schließlich ins Freie. Da in dem Bereich mehrere Schlauchleitungen durcheinander lagen wurde ihnen die Orientierung erschwert. Auch ein anderer Trupp verlor beim Rückzug ein Truppmitglied, das jedoch kurz darauf wiedergefunden wurde.
Wenige Minuten später kam es zu einem Einsturz der Decke, was die weiteren Rettungsarbeiten behinderte. Etwa 15 Minuten später wurde der vermisste FA gefunden. Sein Helm war abgefallen und die Scheibe seines Atemanschlusses fehlte. Sein Bewegungslosmelder hatte ausgelöst.
Quelle: Untersuchungsbericht der Centers for Disease Control and Prevention
(reb) Albert City, Iowa (USA). Ein Propangastank auf dem Gelände einer Geflügelfarm war in Brand geraten. Es wurde entschieden den Tank kontrolliert ausbrennen zu lassen, da er bereits Gas abblies. Die umliegenden Gebäude wurden durch Riegelstellungen geschützt. Etwa 8 Minuten nach eintreffen der ersten Kräfte explodierte der Tank. Er zerbarst in 4 Teile, die in 4 verschiedene Richtungen davon flogen. Ein Teil traf und tötete 2 FA, die etwa 30 Meter entfernt standen. Ein gerade eintreffender Deputy Sheriff sowie 6 weitere FA wurden verletzt. Sie erlitten verschiedene Verbrennungen.
Quelle: Untersuchungsbericht der Centers for Disease Control and Prevention
(reb) New York City (New York, USA). Bei der Brandbekämpfung in einem mehrstöckigen Gebäude gingen mehrere Trupps vor um das Feuer und vermisste Personen zu suchen. Die Trupps hielten sich im 1. OG auf ohne zu wissen das sich das Feuer unter ihnen befand. Ein FA durchsuchte einen mit dichtem schwarzen Rauch gefüllten Raum als die Hitze unerträglich wurde. Er kroch zurück zum Flur und ließ sich über das Geländer fallen. Er landete auf anderen FA, die sich im Treppenhaus befanden. Sie brachten ihn sofort aus dem Gebäude. Später berichteten sie das er in Flammen gestanden hatte.
Kurz darauf kam es zu einer Brandausbreitung, vermutlich ausgelöst durch einen Einsturz im hinteren Teil des Gebäudes. Durch diesen Einsturz wurden insgesamt 5 FA gefangen. Ein Mayday wurde außerhalb des Gebäudes empfangen, es kam jedoch kein Kontakt zum betroffenen Trupp zustande. Vermutliche Ursache ist ein durch den Sturz beschädigtes Funkgerät, bei dem die Sprechtaste in sendender Position verklemmt war. Nur 6 Minuten nach dem Mayday wurden die ersten beiden vermissten FA gefunden, die anderen 3 nur wenig später. Die Rettung dauerte jedoch etwa eine halbe Stunde.
Einer der FA war bereits beim Eintreffen im Krankenhaus tot. Ein weiterer hatte schwere Verbrennungen an etwa 70 % der Körperoberfläche und starb etwa einen Monat später. Ein weiterer FA konnte das Krankenhaus nach 3 Tagen wieder verlassen und den Dienst wieder aufnehmen. 3 weitere FA mussten für mehrere Wochen stationär behandelt werden.
Quelle: Untersuchungsbericht der Centers for Disease Control and Prevention
(reb) Virginia (USA). Beim Brand in einem leerstehenden Wohnhaus wurden 2 FA verletzt. Sie waren im Außenangriff eingesetzt als sich eine Seitenwand nach außen bog. Dadurch verlor die hölzerne Vorderwand den Halt und kippte nach außen. Einer der FA wurde zu Boden gerissen, er erlitt nur leichte Verletzungen und musste sich nur einer kurzen Behandlung vor Ort unterziehen. Der andere FAwurde unter den Trümmern verschüttet. Nach seiner Rettung musste er in ein Krankenhaus gebracht werden, wo unter anderem mehrere Rippenbrüche und zwei gebrochene Brustwirbel diagnostiziert.
In ihrem Untersuchungsbericht schlagen die CDC vor um ähnliche Unfälle in Zukunft zu vermeiden:
- sicherzustellen das Einsatzkräfte über die Einsturzgefahr von Gebäuden ausgebildet wurden und einen entsprechenden Trümmerschatten einhalten,
- eine vom Einsatzleiter unabhängige Position des Sicherheitsassistenten an Einsatzstellen besetzen, die den Einsatz nur in Hinblick auf die Gefährdung der Einsatzkräfte beurteilt.
Quelle: Unfallbericht der CDC
(reb) Vermont (USA). Beim Brand eines mit Recyclingpapier gefüllten Lagerhauses aus dem 19. Jahrhundert kam ein FA ums Leben. Der zuerst eintreffende Gruppenführer hatte Rauchaustritt im Dachbereich auf der Rückseite bemerkt und daher entschieden keinen Außenangriff durchzuführen. Ein FA des nächsten Löschfahrzeugs öffnete darauf eine Außentür um einen Zugang für die Brandbekämpfung zu haben. Als er zu seinem Strahlrohr zurückgekehrt war stellte er fest das sich die Türen hinter ihm wieder geschlossen hatten. Er ging erneut vor um diese zu öffnen als die Brüstungsmauer oberhalb der Tür ohne Vorwarnung zusammenbrach und ihn verschüttete. Ein weiterer FA wurde durch die herunterfallenden Ziegel verletzt. Diese beschädigten auch eine Leitung eines Propangastanks, worauf ein Flammenstrahl direkt in Richtung des Verschütteten entstand. Dies behinderte seine Rettung erheblich. Er wurde in ein Krankenhaus eingeliefert und dort für tot erklärt.
Quelle: Unfallbericht der CDC