- Wohnungsbrand - Maske verrutscht - ein verletzter Feuerwehrmann
(bl) Edingen-Neckarhausen (Baden-Württemberg). Der Brand brach in einer Souterrainwohnung aus, wodurch auch die oberen Stockwerke verraucht waren. Mehrere Trupps unter Atemschutz durchsuchten die Wohnungen und evakuierten die Bewohner. Der 50-jährige Bewohner der komplett verrauchten Brandwohnung konnte durch mehrere Trupps gerettet werden, ein Notarzt und eine Rettungswagenbesatzung leiteten sofort Wiederbelebungsmaßnahmen ein. Der Patient wurde unter Reanimationsbedingungen in ein Mannheimer Krankenhaus gebracht, wo er bereits kurze Zeit später starb. Vier weitere Hausbewohner konnten nach Sichtung und Behandlung vor Ort wieder entlassen werden. Bei den Rettungsarbeiten verrutschte einem Feuerwehrmann die Atemschutzmaske; zur Überwachung wurde er in ein Krankenhaus gebracht. Ein weiterer Feuerwehrmann wurde vor Ort versorgt.
Bericht vom betroffenen Atemschutzgeräteträger:
"Es befanden sich zwei Trupps unter Atemschutz in der Brandwohnung. Der Trupp aus der Abteilung Edingen hat die Person gefunden und uns benachrichtigt. Mein Truppmann und ich bewegten uns in Richtung, aus der wir die Handscheinwerfer und Helmlampen schemenhaft erkennen konnten aber auch die Kameraden hörten. Bei der Person angekommen versuchten wir diese zunächst aufzuheben, was und aber nicht sofort gelang. Ich versuchte die Beine der verletzten Person zu tragen, was jedoch nicht geling. Nach diversen weiteren Versuchen und Stellungswechseln verfing sich der Schlauch meines Lungenautomaten unglücklicherweise irgendwo. Ich kann leider nicht mehr sagen wo dies passiert ist. Beim erneuten Aufstehen spannte sich letztendlich der Schlauch und riss mir somit die Maske vom Gesicht. Beim Versuch die Maske wieder zurecht zuschieben, klappte diese seitlich ein, oder meine Flammschutzhaube rutschte zwischen Maske und Gesicht. Sie war auf jeden Fall nicht mehr abzudichten. Ich gab sofort meinem Truppmann sowie dem anderen Trupp Bescheid und verließ schnellstmöglich den verrauchten Bereich. Bis ich diesen jedoch verlassen konnte, atmete ich schon Rauch und damit verbundene Rauchgase ein. Noch im Brandraum bekam ich heftige Hustenattacken. Da ich nach Verlassen des Gebäudes wohl nicht mehr sicher auf eigenen Beinen stehen konnte wurde ich zu einem RTW gebracht, welcher mich schließlich direkt in eine städtische Klinik fuhr. Dort stellte man dann eine Rauchgasvergiftung und Rußablagerungen in der Lunge fest. Ich musste zur Überwachung ca. 30 Stunden im Krankenhaus bleiben."
Quelle: Feuerwehr Edingen-Neckarhausen. Wir danken ganz besonders dem Atemschutzgeräteträger und seinem Kommandanten für den sehr offenen Umgang mit dem Unfall.