- Feuer in Tiefgarage - Sicherheitstrupp erfolgreich - zwei verletzte FA
(bl) Köln (NRW). In einer Tiefgarage kam es zu einem PKW-Brand, der von einem 3-Mann-Trupp bekämpft wurde. Nach einer Verkettung mehrerer Umstände, kam es zu einem schweren Atemschutzunfall.
Der schwer verletzte Strahlrohrführer wurde noch an der Einsatzstelle intubiert, beatmet und kam notarztbegleitet in ein Krankenhaus der Maximalversorgung. Der Truppführer wurde ebenfalls rettungsdienstlich behandelt und in ein nahegelegenes Krankenhaus transportiert. Der Truppmann verblieb körperlich unverletzt an der Einsatzstelle. Die zunächst als nicht lebensbedrohlich eingeschätzten Verletzungen des Strahlrohrführers stellten sich im Nachhinein als deutlich schwerwiegender heraus. Nach einem mehrwöchigen Krankenhausaufenthalt und einer aufwändigen Rehabilitationsphase ist nach wie vor ungeklärt, ob eine vollständige physische Genesung erfolgreich gelingen wird.
Der Zwischenfall wurde von der Feuerwehr Köln vorbildlich aufgearbeitet und wird hier veröffentlicht. Der Bericht ist sehr lesenswert und bietet auch anderen Feuerwehren die Chance Lehren zu ziehen. Danke an die Kollegen der Feuerwehr Köln!
Im Rahmen der Ursachenanalyse wurden für jeden Ereignisbaustein „Warum-Fragen“ gestellt, bis augenscheinlich die Ursache des Ereignisbaustein herausgefunden wurde. Insgesamt wurden elf endständige Ursachen identifiziert, welche technisch, organisatorisch oder personell beeinflussbar sind. Ergänzend wurden fünf Faktoren erkannt, die nicht oder begrenzt beeinflussbar sind.
Abschlussbericht der Ständigen Unfallkommission
Arbeit der Ständigen Unfallkommission:
Nach dem tödlichen Unfall des Kollegen Andreas Stampe wurde 1996 die Unfallkommission „Kierberger Straße“ gegründet. Um diese erfolgreiche Arbeit fortzuführen und die Untersuchung von Unfällen, Beinahe- Unfällen oder Problemen im Einsatzdienst zu einem kontinuierlichen und etablierten Verfahren zu machen, entstand im Januar 1998 die Ständige Unfallkommission (SUK) der Feuerwehr Köln. Ein Querschnitt von Mitarbeitern der Berufsfeuerwehr und Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr treffen sich seitdem einmal pro Quartal und versuchen die gemeldeten Ereignisse zu rekonstruieren, um die Mitarbeiter auf Gefahren hinzuweisen und Verbesserungen zu erarbeiten. Bei komplexen oder besonders schwerwiegenden Vorfällen wird die Arbeit der SUK temporär intensiviert. Die Intention der SUK ist nicht Schuldige oder Verursacher zu finden oder gar bloß zu stellen, sondern mögliche Gefahren zu erkennen, Arbeitsabläufe zu optimieren und Verbesserungen für alle Angehörigen der Feuerwehr Köln zu erzielen. Gleichzeitig gilt es eine Fehlerkultur zu etablieren, welche ohne Angst vor individuellen Konsequenzen das Ziel verfolgt, Probleme oder Schwierigkeiten aus dem Einsatzdienst offen anzusprechen. Im Ergebnis werden die Änderungs- und Verbesserungsmöglichkeiten der Amtsleitung zur Umsetzung empfohlen. Die Mitarbeiter und Angehörigen der Feuerwehr Köln werden über die internen Informationsplattformen über die Arbeit und Ergebnisse informiert. So sollen alle für die vielfältigen Gefahren im Feuerwehr- und Rettungsdiensteinsatz sensibilisiert und die Arbeit kontinuierlich sicherer gemacht werden.
Quelle: Ständige Unfallkommission der Feuerwehr Köln