Unfälle in
Europa
im Jahr 2009
(2 getötete und 63 verletzte FA)
Hinweis: in der Statistik sind auch Unfälle enthalten die bisher nicht veröffentlicht wurden. Daher kann es vorkommen, dass die Gesamtzahl der betroffenen FA die Summe der in den Berichten erwähnten übersteigt.
(bl) Für Nachlöscharbeiten stieg ein FA (zunächst allein) über Steckleiter ins 2. OG ein. Er begann allein mit den Löscharbeiten in einer ausgebrannten Wohnung. Nach kürzester Zeit fing er vor Schmerzen an zu schreien. Der sichernde FA am Leiterfuß stieg sofort nach oben und konnte den Verletzten vom Sprung abhalten. Der Feuerwehrmann erlitt Verbrennungen/Verbrühungen an den Beinen.
Später stellte sich heraus, dass es für den Atemschutzgeräteträger der zweite Innenangriff in Folge war. Vermutlich hatte er daher nasse Kleidung. Die Temperatur an den Wänden im Brandraum betrug nach dem Vorfall noch > 500 °C.
Quelle: Anonym
(bl) Anonymisiert. Im Innenangriff zog sich ein Feuerwehrmann Verbrennungen 1. Grades im Halsbereich zu.
Ausrüstung
- EN-Helm mit Hollandtuch
- Feuerschutzhaube
- Leinenbeutel in traditioneller Trageweise umgehangen
Im Einsatzverlauf blieb der Beutel hängen, durch die Zugkräfte des Trageriemen verrutschte die Feuerschutzhaube. Der ungeschützte Hautbereich erlitt Verbrennungen 1. Grades.
(bl) Norden (NS). Brand in einer Maschinenhalle auf einem
landwirtschaftlichen Anwesen. Bei Eintreffen der Feuerwehr stand der
Werkstattbereich bereits in Vollbrand. Während der Löscharbeiten bliesen
mehrere Gasflaschen ihren Inhalt ab. Als sich ein Feuerwehrmann unter
Atemschutz in Sicherheit bringen wollte, verletzte er sich leicht an der
Hand und musste im Krankenhaus behandelt werden. Bei dem Brand ist zudem
eine Gasflasche explodiert (siehe Bild). Sie schleuderte dabei quer
durch die Halle, durchschlug ein Hallentor und riss es aus der
Verankerung. Durch diesen Knall war der Besitzer auch auf das Feuer
aufmerksam geworden.
Weitere Einsatzbilder und -berichte finden Sie hier:
Quelle: Freiwillige Feuerwehr Norden, Team Medienbetreuung, Thomas Weege
(bl) Bad Harzburg (NS). Am späten Nachmittag wurde die FF Bad Harzburg zu einem Gebäudebrand mit Menschenleben in Gefahr alarmiert. Beim Eintreffen der ersten Fahrzeuge standen die Zimmer im Erdgeschoss an der Südseite in Vollbrand. Der Ersteinsatzleiter (Ortsbrandmeister) traf auf der
Gebäuderückseite auf drei Personen, zwei erwachsene Frauen und ein
Kind, denen es offensichtlich gerade noch gelungen war, aus dem Gebäude
zu fliehen. Alle Personen hatten rußgeschwärzte Gesichter. Es wurde dem
Einsatzleiter mitgeteilt, dass sich zwei kleine Kinder im Obergeschoss
befinden. Aus der Erdgeschosswohnung drang bereits deutlich Rauch in
den Treppenraum hinein. Die Menschenrettung wurde sofort eingeleitet. Hierzu nahm der erste Angriffstrupp Fluchthauben und ein C-Rohr über den Treppenraum vor, zudem wurde ein mobiler Rauchverschluss vor die verschlossene Brandraumtür gesetzt. Die Drehleiter ging in Anleiterbereitschaft und weitere Trupps wurden eingeteilt. Der zweite Angriffstrupp setzte eine Wärmebildkamera ein. Der Sicherheitstrupp,
standardmäßig bei der Feuerwehr Bad Harzburg mit einem
Rettungsatemschutzgerät in einer speziellen Tragetasche und weiteren
Rettungsmitteln ausgerüstet, stand sofort auf der Gebäuderückseite am
Hauseingang in Bereitschaft. Für die Angriffsleitungen wurde ein
Schnellangriffsverteiler auf dem Hof, vor dem Hauseingang platziert und
zwei Angriffsleitungen in das Gebäude vorgenommen
Der erste Angriffstrupp kämpfte sich bei fast Nullsicht im Treppenhaus hoch
bis in die oberste Wohnung um dort nach den beiden Kindern zu suchen.
Die Angriffsleitung wurde bis ins Obergeschoss mitgeführt. Zu diesem
Zeitpunkt verhinderte der mobile Rauchverschluss eine massive
Rauchausbreitung in den Treppenraum. Der Angriffstrupp fand in der
obersten Wohnung die beiden Kinder und begann damit ihnen die
Brandfluchthauben aufzusetzen. Hierfür war es notwendig, dass sich die
beiden Kameraden ihrer Einsatzhandschuhe entledigten. Zu dieser Zeit
brannte der mobile Rauchverschluss im oberen Bereich durch, massiv
drang jetzt der Brandrauch in den Treppenraum ein und heizte diesen
sehr stark auf. Der Angriffstrupp hatte zum Auffindzeitpunkt der beiden
Kinder noch einige Dezimeter Sichtweite gehabt, diese wurde ihm aber
jetzt gänzlich entzogen und die obere Wohnung füllte sich schlagartig
mit heißen Brandgasen, die ebenfalls dann massiv aus den
Wohnungsfenstern austraten. Es war jetzt nur noch eine Frage der Zeit,
wann es zu einer Durchzündung des gesamten Treppenraumes und der
Obergeschosse kommen konnte.
Der zweite Angriffstrupp hatte
sich zu diesem Zeitpunkt ebenfalls schon im Treppenraum ins
Obergeschoss hochgearbeitet und wurden auch von den heißen Brandgasen
erfasst. Der erste Angriffstrupp, jeder Feuerwehrmann hatte ein Kind im
Arm, verlor sich jetzt aus den Augen. Der eine Kamerad fand
durch den plötzlich eingetretenen massiven Brandrauch seine
Einsatzhandschuhe nicht mehr und er entschloss sich, sofort mit dem
Kind in Richtung Treppenraum zu gehen. An der Wohnungstür traf
er auf den zweiten Angriffstrupp. Da er sich zu diesem Zeitpunkt schon
leichte Verbrennungen an den Händen zugezogen hatte, übergab er das
Kind dem zweiten Angriffstrupp. In letzter Sekunde schafften es die
drei Kameraden mit dem Kind im Arm noch an der Brandwohnung vorbei ins
Freie zu gelangen.
Fieberhaft versuchten jetzt die Einsatzkräfte am Hauseingang Kontakt
mit dem im Obergeschoss verbliebenen Kameraden, der ebenfalls ein Kind
im Arm hatte, aufzunehmen. Der Rückweg war zu diesem Zeitpunkt aufgrund
der enormen Hitze im Treppenraum abgeschnitten. Es herrschte jetzt eine
absolute Ausnahmesituation, die man bei keiner noch so realistischen
Übung nachspielen könnte. Nachdem feststand, dass sich der verbliebene
Kamerad über Funk nicht mehr meldete löste der
Einsatzleiter den Atemschutznotfall mit der Durchsage an alle
Einsatzkräfte „Mayday, mayday, mayday“ aus. Alle verfügbaren Kräfte wurden
zusammengezogen. Plötzlich erschien der vermisste Atemschutzgeräteträger mit dem Kind im Arm
an einem der Fenster im Obergeschoss. Die Drehleiter wurde jetzt zu
diesem Fenster geleitet. Allerdings erschwerten die Bäume vor dem
Gebäude das Anleitern und der Drehleiterkorb erreichte das Fenster
gerade so, war aber jetzt nur in einem spitzen Winkel zum Gebäude zu
positionieren. In einer halsbrecherischen Aktion gelang es jetzt dem
Feuerwehrkameraden das Kind in den Korb der Drehleiter hinein
zuschieben. Unter absoluter Lebensgefahr gelang es dem Kameraden das
Kind und sich selbst immer weiter in den Korb der Drehleiter
hineinzubringen. Unterstützung erhielt er vom stellv. Zugführer, der jetzt ohne Atemschutz über den Leiterpark dem Kameraden zur Hilfe geeilt war. Aufgrund der weiten Ausladung des
Leiterparks und des schlagartigen Gewichtes durch die „zugestiegenen“
Personen verhakte sich der Drehleiterkorb an der Gebäudestruktur. Erst
nachdem der stellv. Zugführer wieder über den Leiterpark die Drehleiter
verlassen hatte, gelang es, die geretteten Personen nach unten zu
befördern. Sofort wurde das Kind vom Rettungsdienst übernommen und
unverzüglich intubiert. Die Menschenrettung war jetzt abgeschlossen –
alle Beteiligten hatten einen sehr großen Schutzengel gehabt. Kurz nach Abschluss der Menschenrettung ordnete der
Ersteinsatzleiter, jetzt Abschnittsleiter an, dass sich alle
Kräfte aus dem Gebäude kurzfristig zurückziehen, damit man einen
Lageüberblick bekam und den Einsatz neu strukturieren konnte.
Auf der Internetseite der Feuerwehr Bad Harzburg finden Sie den detaillierten und reich bebilderten Einsatzbericht. Empfehlen möchten wir Ihnen zudem den sehr ehrlichen Abschlussbericht.
Auf dem Kongress Atemschutzunfaelle.eu - LIVE 2009 wurde der Unfall sowie die daraus abgeleiteten Konsequenzen von zwei Führungskräften der FF Bad Harzburg vorgestellt.
Quelle: Uwe Fricke, Freiwillige Feuerwehr Bad Harzburg
(bl) Woltringhausen (NS). Bei einem Gebäudebrand mit Menschenleben in Gefahr wurden 75 Feuerwehrangehörige eingesetzt. Eine dreiköpfige Familie (mit Kleinkind) konnte sich durch ein Fenster retten und erlitt nur leichte Verletzungen. Das Feuer hatte sich durch eine Lehmdecke über zwei Etagen ausgebreitet. Im Innenangriff waren mehrere Trupps eingesetzt, auch eine Wärmebildkamera wurde eingesetzt. Ein Atemschutzgeräteträger erlitt einen Schwächeanfall und musste ärztlich behandelt werden.
Quelle: Bernd Braun, Gemeindepressewart SG Uchte http://www.kfv-nienburg.de/einsatz/einsatz_2009/einsatz_woltringhausen_16012009.htm
(bl/kd) Diksmuide (Belgien). Während der Arbeiten an einem Dach (Dämmung mit PU-Schaumisolierung) kam es zu einem Schwelbrand. Das eingeschossige Gebäude wurde in den 70er Jahren erbaut und mehrfach
renoviert. Das Dach bestand aus Holz, Bitumen und Keramikziegel. Der
Dachboden war über eine Falttreppe erreichbar. Die Brandursache ist unklar. Bekannt ist, dass eine Firma ein
2-Komponenten-PU-Spray (Resinol AL 800, Urestyl 10) nutzte, um das Dach
zu isolieren. Am Vormittag entstand ein kleines Feuer welches umgehend
von den Arbeitern gelöscht werden konnte. Nach der Mittagspause
bemerkte einer der beiden Handwerker erneut Brandgeruch und alarmierte die
Feuerwehr. Die Einheit rückte mit drei Fahrzeugen an. Eine erste Erkundung des Gruppenführers im Gebäude brachte keine Erkenntnisse. Als der Angriffstrupp mit vollständiger Schutzausrüstung (Überkleidung aus Nomex, zw. ein und acht Jahre alt) und einem CO2-Löscher den Dachboden betrat, breitete sich das Feuer explosionsartig aus. Beide Kollegen (27 und 41 Jahre) erlitten schwere Verbrennungen. Ein Feuerwehrmann erlitt Verbrennungen 2. und 3. Grades an 25 % seiner Körperoberfläche (Unterarme, Hände, Schulter, rechte Gesäßhälfte). Der zweite Kollege erlitt Verbrennungen 2. und 3. Grades an 30 % KOF (Hände, Arme, Schulter, Gesäß...). Ein 2. Trupp rettete zuerst einen Kollegen der im Erdgeschoss lag.
Der zweite Kollege wurde wenig später gerettet. Er lag noch auf dem
Dachboden, die Falttreppe war zerstört. Die Schutzausrüstung wurde massiv beschädigt, was auf extrem hohe Temperaturen schließen lässt.
Quelle: VRT news, Kapt. Dirk Coopman (Chef der Feuerwehr Diksmuide) und http://www.inwest.be
(bl/kd) Antwerpen (Belgien). Bei der Bekämpfung eines Wohnungsbrandes kam es zu einem extremen Brandverhalten. Glücklicherweise trug der Angriffstrupp im Innenangriff sowie die Besatzung der Drehleiter ihre vollständige Schutzkleidung. Lediglich ein Kollege im Innenangriff erlitt durch Wasserdampf Verbrühungen im Nacken.
Weitere Bilder: http://www.bloggen.be/brandweerantwerpen/archief.php?ID=211830
Quelle: Koen Desmet, Feuerwehr Antwerpen
Bilder: Benjamin Lembrecht
(tk) Braunlage (Niedersachsen). Bei einem Großfeuer in einem mehrgeschossigen Hotelkomplex, bestehend aus Alt- und Neubau, wurden mehrere Atemschutztrupps parallel zur Personensuche, sowie zur Brandbekämpfung eingesetzt. Der Angriffstupp des Tanklöschfahrzeuges der FF Bad Harzburg erhielt den Auftrag zur Suche und Brandbekämpfung im Neubau. Der Trupp kämpfte sich zum Teil unter Nullsicht bis in das 3.OG vor. Als Orientierung diente die Beleuchtung der anleiterbereiten DL der FF Bad Harzburg. Im 3.OG klagte dann plötzlich der Truppmann über Kreislaufproblemen und Übelkeit, daraufhin setzte der Gruppenführer des TLF seinen bereitstehen Sicherheitstrupp ein. Der Truppführer führte daraufhin sein Truppmitglied den kurzen Weg zum Balkon, wo die DL schon in Bereitstellung war und half ihm beim Umsteigen in den Korb. So dass der Sicherheitstrupp wieder umkehren konnte. Unten angekommen wurde der AGT rettungsdienstlich versorgt, konnte aber später an der Einsatzstelle verbleiben.
Quelle: FF Bad Harzburg
(bl) Siegen (NRW). Bei einem Wohnhausbrand starb ein 14-jähriges Mädchen, ihre Mutter schwebt nach einem Sprung aus dem 1. OG in Lebensgefahr, sie wurde von der Feuerwehr hinter dem Haus im Garten gefunden. Im Gebäude wurde der Angriffstrupp (39 und 53 Jahre) von einer Rauchdurchzündung erfasst. Beide mussten im Krankenhaus behandelt werden. Zeitweise waren bis zu 4 Trupps im Gebäude, das Mädchen konnte gefunden werden, erlag jedoch trotz Wiederbelebungsmaßnahmen ihren schweren Verletzungen.
Quelle: WESTFALENPOST GmbH u. Co. Verlags-KG
(bl) Bochum (NRW). Bei einem Dachstuhlbrand am frühen Morgen stürzte das Gebälk ein und begrub einen Feuerwehrmann. Kollegen konnten ihn aus den Trümmern befreien und in Sicherheit bringen. Der verunfallte Feuerwehrmann wurde verletzt und musste stationär aufgenommen werden.
Video der Einsatzstelle (40 MB, MPEG4, mit freundlicher Genehmigung der WIEBOLDTVnews GmbH)
Quelle: WIEBOLD TVnews GmbH
(bl) Barmstedt (SH). Zwei Zimmer sind bei einem Feuer in einem
Einfamilienhaus in Barmstedt ausgebrannt. Beim Eintreffen der ersten Kräfte
schlugen Flammen aus einem Fenster im Obergeschoss. Der erste Angriffstrupp ging unter schwerem Atemschutz zum
Innenangriff vor. Er konnte die offenen Flammen relativ schnell
niederschlagen. Ein Feuerwehrmann zog sich dabei einer leichte
Verbrennung am Hals zu, die ambulant behandelt wurde.
Quelle: Kreisfeuerwehrverband Pinneberg, http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/22179/1391881/kreisfeuerwehrverband_pinneberg
(bl) Lüneburg (NS). Die Freiwillige Feuerwehr Lüneburg wurde zu einem Feuer in einer alten Fabrikhalle gerufen. Bei dem Brand erlitt ein Feuerwehrkamerad des ersten Angriffstrupps unter schwerem Atemschutz einen Stromschlag an der Brandstelle. Er wurde unter Notarztbegleitung dem städtischen Klinikum Lüneburg zugeführt. Erfreulicherweise geht es dem verletzten Kameraden wieder besser.
Quelle: Markus-Björn Peisker, SPW FF Hansestadt Lüneburg
(ar) Edinburgh/Schottland (UK) – Bei einem Kellerbrand in einem Pub wurden zwei FA durch den Einsturz einer Zimmerdecke verletzt.
Um 00:38 Uhr trafen die ersten Einsatzkräfte an der Einsatzstelle ein, wo sie einen voll entwickelten Brand antrafen, der nur schwer zu bekämpfen war. Gegen ca. 02:30 Uhr kam es zu dem Unfall; Rettungskräfte schufen dann schnellstmöglich zusätzliche Zugänge zur Kellerbar, u.a. durch die Hintertür zur Bar und durch das Entfernen von Gittern vor Fenstern.
Der eine FA erlag seinen Verletzungen; sein Truppkollege wurde in ein Krankenhaus eingeliefert, konnte jedoch schon bald wieder entlassen werden.
Beim Einsatz wurden 20 Zivilisten, darunter ein Baby, von den ca. 70 Einsatzkräften, die mit 16 Löschfahrzeugen vor Ort waren, gerettet.
Der Leiter der örtlichen Feuerwehr (Lothian and Borders Fire and Rescue (LBFR)) kündigte an, dass eine umfassende Untersuchung des Unfalls stattfinden wird.
Die Brandursache ist derzeit noch unklar und wird ebenfalls noch ermittelt.
Bilderstrecke
Quelle: BBC I, BBC II
(bl) Bruchköbel (Hessen). Gemeldeter Dachstuhlbrand. Beim Eintreffen der ersten
Kräfte trat Rauch aus der Oberseite des Schrägdaches aus. Die Drehleiter der Feuerwehr Hanau wurde daraufhin im Außenbereich zur Brandbekämpfung ingesetzt. Um an den unter den Dachschindeln schwelenden Brand zu gelangen musste die Dachverkleidung mit Einreißhaken entfernt werden. nnerhalb der ersten 10 Minuten nach Alarmierung waren bereits 18 Feuerwehrleute mit der Bewältigung der Einsatzlage beschäftigt. Im Innenangriff war zu diesem Zeitpunkt ein Trupp mit schwerem Atemschutz damit beschäftigt im 1. und 2. Obergeschoss den Innenbereich mit einem C-Rohr zu sichern. Durch eine schlagartige Durchzündung im Dachbereich türzte ein Großteil der Dachkonstruktion ein und herabfallende Teile verletzten einen Feuerwehrmann. Dieser konnte sich aus eigener Kraft auf einen nahe gelegenen Balkon in Sicherheit bringen und wurde von dort aus mit einer Drehleiter gerettet. Der Kamerad wurde anschließend vom Rettungsdienst versorgt und in ein Klinikum eingeliefert.
Einsatzbericht und weitere Bilder
Quelle: Benjamin Thoran, Feuerwehr Bruchköbel
Bilder: Sylvia Sehring
(bl) Malchow (MVP). Der Angriffstrupp ging zur
Brandbekämpfung mit einem Hohlstrahlrohr in den Keller eines leer stehenden
Industriegebäudes vor. Es brannten mehrere PKW-Reifen und Müll, der dort
entsorgt wurde. Da das Gebäude schon sehr lange leer stand (ca. 20 Jahre) war
der Zugang schon fast zugewachsen und das Mauerwerk mit Feuchtigkeit gesättigt.
In der Anfangsphase der Lagefeststellung wurden unterschiedliche Aussagen über
vermisste Kinder gemacht. Zum Glück hatten sich die Vermutungen nicht bestätigt.
Der Trupp war mit Überjacke und Überhose nach Hupf bekleidet. Beide Kameraden
trugen zweilagige Flammschutzhauben und Vollschalenhelme. Der
Angriffstruppführer berichtete im Anschluss an die Brandbekämpfung von starker
Hitze im Keller und klagte über leichte Schmerzen am Hals und im
Schulterbereich. Daraufhin wurde der Kamerad dem Rettungsdienst übergeben. Im
Krankenhaus wurden die Verbrennungen ersten Grades ambulant behandelt. In der
Einsatznachbesprechung berichtete der Angriffstrupp über eine sehr starke
Wasserdampfbildung im Kellergeschoss. Diese führte vermutlich zur Verletzung des
Kameraden.
Bilderalbum:
http://feuerwehrmalchow.de/infusions/slooz_expose_2009/index.php?album=19
Quelle: Stellv. Wehrführer Thomas Bellin, www.feuerwehrmalchow.de
(bl) Straach (Sachsen-Anhalt). Gegen 2.30 Uhr wurde die Feuerwehr zu einem Brand in einem Einfamilienhaus gerufen. Während der Vorbereitungen auf einen Innenangriff brach ein 44-jähriger Atemschutzgeräteträger vor dem Gebäude zusammen. Reanimationsversuche blieben leider erfolglos. Der 67-jährige Bewohner des Hauses konnte schwerverletzt gerettet werden.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung - Bericht vom 07.09.09
(cl) Oberdonven (Luxemburg). Beim Abmontieren des Benzintanks an einem Fahrzeug entzündete sich das heraustropfende Benzin an einem Flutlichtstrahler. Das Fahrzeug stand zusammen mit 11 anderen PKWs, Stapeln von Autoreifen und Altölfässern in einer Werkstatt im Erdgeschoss eines ehemaligen landwirtschaftlichen Betriebs. Das darüberliegende Geschoss wurde als Lagerhalle für alle möglichen Gerätschaften genutzt. Der Atemschutztrupp der die Brandbekämpfung in der Werkstatt vornahm, vernahm plötzlich ein Pfeifen wie beim Abblasen einer Gasflasche. Dies veranlasste den Atemschutztrupp den Angriff abzubrechen. Der Truppmann mit dem Funkgerät verließ das Gebäude längs des Angriffsschlauchs, der Truppchef wollte folgen als dessen Mag-lite versagte. Er lies den Schlauch kurz los um gegen die Leuchte zu klopfen. Dabei wurden ein bis zwei Schritte getätigt. Als der Truppchef den Schlauch wieder fassen wollte, fand er diesen nicht mehr. Er versuchte den Truppmann zu rufen aber erfolglos. Daraufhin betätigte er den Notalarm des Totmannwarners. Beim Versuch den Weg nach draußen zu finden geriet der in Not geratene mehrmals zwischen abgestellte Pkws, wo er nicht weiter kam. Sofort nach dem Feststellen des Fehlens des Truppchefs wurde ein Rettungstrupp losgeschickt welcher entlang der Schlauchleitung vorging. Funkkontakt zum Vermissten war nicht möglich, da das Funkgerät des Angriffstrupps vom Truppmann ins Freie getragen wurde. Der Alarm des Totmannwarners wurde von den Brandgeräuschen und dem Zischen und Bersten der Spraydosen und Reifen überlagert. Die schlechte Sicht und die extreme Hitzeentwicklung erschwerten zusätzlich das Vorgehen des Rettungstrupps. Orientierungslos versucht der Feuerwehrmann an eine Außenmauer zu gelangen um an dieser entlang Richtung Eingang zu robben. Dabei irrte sich dieser aber in der Richtung und näherte sich wieder dem Feuer. Als er das erkannte, konnte er sich neu orientieren und kroch Richtung Ausgang, wo er vom eingesetzten Rettungstrupp mit zwei bar Restdruck in den Atemschutzflaschen geborgen wurde. Der Feuerwehrmann erlitt leichte Verbrennungen im Ohren-Halsbereich sowie Irritationen an den Luftröhrenschleimhäuten da sich die Atemluft des Atemschutzgeräts stark erhitzt hatte.
Während dieser ganzen Zeit versuchten im Obergeschoss zwei Atemschutztrupps einer zweiten Wehr ein Übergreifen des Feuers auf das Obergeschoss zu verhindern. Ein Trupp ist mit einer Rettungsleine gesichert. Die Trupps bemerken nicht, dass hinter ihnen ein Brandherd entsteht. Als der Abschnittsleiter darauf aufmerksam wird ordnet er sofort den Rückzug an. Da im Innern Nullsicht vorlag und der Funkspruch nichts Gutes erahnen lies, wurde es kurzzeitig hektisch zwischen den Mitgliedern der beiden Trupps, welche sich alle in einem Umkreis von drei Metern aufhielten. Nach kurzen Orientierungsschwierigkeiten konnte jedoch der Rückzug angetreten werden. Dabei verhedderte sich die Sicherungsleine des Truppmanns und er konnte nicht weiter. Da sich der Truppführer jedoch unmittelbar hinter ihm befand und die Lage sofort erkannte, versuchte dieser die Leine zu lösen, was jedoch zunächst nicht gelang. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Feuers direkt neben dem Trupp bereits bedrohliche Ausmaße angenommen und der Rückweg schien gefährdet. Mit Hilfe einer Einsatzschere welche der Truppführer in einem Holster am Atemschutzgerät mit sich führte, konnte die Leine jedoch durchtrennt und der Rückzugsweg unverzüglich angetreten werden. Fünf Minuten nach dem Verlassen der Scheune stand diese im Vollbrand.
Quellen: Feuerwehr der Gemeinde Flaxweiler; Feuerwehr Mertert/Wasserbillig
(cl) Bascharage (Luxemburg). Beim Vorgehen des ersten Atemschutztrupps zum Brand im Erdgeschoss erlitt ein Truppmann einen Stromschlag an der Hauptversorgungsleitung der Solaranlage zum Wechselrichter. Die Isolierung war durch den Brand so stark in Mitleidenschaft gezogen worden, dass die Adern blank lagen. Durch die starke Rauchentwicklung war bei der Erkundung nicht sofort zu erkennen, dass an dem Gebäude Solarzellen angebracht waren. Außerdem ließen sich die Solarzellen nicht direkt am Ausgang abschalten, so dass die Hauptversorgungsleitung weiter unter einer Spannung von 400V stand.
Der Innenangriff wurde nach dem Zwischenfall sofort abgebrochen und konnte erst nach der fachmännischen Stilllegung der Anlage durch einen Elektriker fortgesetzt werden.
Quelle: René Kinnen (Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Bascharage)
(bl) Braunschweig (NS). Am 1. Weihnachtsfeiertag um 21:09 Uhr meldeten Passanten eine starke Rauchentwicklung und Flammen aus einer Wohnung im 2.
Obergeschoss. Die nach nur fünf Minuten später
eintreffenden Einheiten des Löschzuges der Hauptfeuerwache wurden von
Nachbarn mit dem Hinweis in Empfang genommen, dass eine Familie mit
drei Kindern in der brennenden Wohnung wohne und man sie dort noch
vermute. Sofort wurden zwei Trupps zur
Durchsuchung der Wohnung eingesetzt. Gleichzeitig wurde ein zweiter Löschzug nachalarmiert.
Glücklicherweise bestätigte sich der Verdacht nicht. Die Familie befand
sich nicht in der Wohnung. Beide Trupps konnten nach gründlichster
Kontrolle der Räume nach ca. 12 Minuten Entwarnung geben und den Brand
löschen. Hierbei zog sich ein Feuerwehrmann bei der Suche in der Wohnung
Verbrennungen zweiten Grades an seinem Bein zu, weil in Folge der
heißen Temperaturen verflüssigter Kunststoff zwischen Stiefel und
Feuerwehr-Einsatzüberhose geriet. Er wurde an den Rettungsdienst übergeben
und in ein Krankenhaus transportiert. Der verletzte Feuerwehrmann konnte nach einer Versorgung das Krankenhaus verlassen.
Quelle: Feuerwehr Braunschweig