Unfälle in
Europa
im Jahr 2002
(6 getötete und 26 verletzte FA)
Hinweis: in der Statistik sind auch Unfälle enthalten die bisher nicht veröffentlicht wurden. Daher kann es vorkommen, dass die Gesamtzahl der betroffenen FA die Summe der in den Berichten erwähnten übersteigt.
Marmagen (NRW). Dachstuhlbrand eines Einfamilienhauses. Im Innenangriff drang ein Angriffstrupp bis ins Dachgeschoss vor. Dabei brach ein FA durch die Decke. Er war im Rauch auf eine Rigipsplatte getreten. Beim Sturz ins Obergeschoss zog sich der Mann allerdings keine ernsthaften Verletzungen zu. Glück gehabt.
Quelle: Feuerwehr-Magazin 2/02, Seite 14
Iserlohn. Feuerwerk auf Balkon/ Wohnung in Flammen/ Feuerwehrmann fehlte sichere Überhose
Am Bein verletzt wurde ein Feuerwehrmann bei einem Brandeinsatz am Neujahrsmorgen. Vermutlich durch Feuerwerkskörper, so berichtet die Polizei, war kurz nach Mitternacht auf dem Balkon einer Wohnung in der Bremsheide ein Brand ausgebrochen, der anschließend auf die Wohnung übergriff. Unterstützt von den Löschgruppen Bremke und Iserlohnerheide der Freiwilligen Feuerwehr, retteten die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr eine Frau aus der Wohnung und löschten den Brand.
Zu der Verletzung des Berufsfeuerwehrmannes kam es, weil es der Wehr an feuersicheren Überhosen fehlt. Der Verletzte trug nur eine normale Arbeitshose, als er während des Einsatzes das brennende Balkongeländer überkletterte. Dabei fing die Hose Feuer. Der Feuerwehrmann zog sich Brandverletzungen am Bein zu.
Anmerkung: Nach diesem Unfall sind Überhosen in der Beschaffung.
Quelle: Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung
(bl) Lustenau (Österreich). Tischlereibrand, Feuerwehrmann eingeklemmt. Bei den Löscharbeiten wurde ein Feuerwehrmann (Mitglied des Atemschutztrupps der FF Lustenau) beim Einsatz im Objekt von herabstürzenden Deckenteilen getroffen und konnte erst nach ca. 20 Minuten gerettet werden. Er erlitt schwere Verbrennungen an Armen und Beinen sowie im Halsbereich und wurde nach Erstversorgung durch den Notarzt schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert.
Zwischenzeitlich ist der Wehrmann, bis auf große Transplantationsnarben an den Beinen, wieder vollständig genesen.
Quelle: ORF und www.feuerwehr.lustenau.at
Fotos: Mit freundlicher Genehmigung des ORF ON Vorarlberg und der Feuerwehr Lustenau
Nachtrag
Nach dem Unfall wurde die Ausrüstung der Feuerwehr Lustenau weiter verbessert. Es wurden neue Atemschutzgeräte mit 9l-Kunststoffflaschen und ein Atemschutzüberwachungssystem eingeführt. An jedem Atemschutzgerät befindet sich inzwischen ein Notsignalgeber. Mittelfristig soll für jedes Atemschutzgerät ein Funkgerät beschafft werden. Derzeit ist leider nur ein Funkgerät pro Atemschutztrupp vorhanden (vgl. Rubrik Ausrüstung - Sprechfunk).
In der Ausbildung gab es kaum Änderungen. Die Ausbildung dauert zwei Jahre mit zahlreichen praktischen Übungen und einem mehrtägigen Kurs an der Landesfeuerwehrschule. Erst dann werden die "Frischlinge&qout; zusammen mit erfahrenen Geräteträgern im Einsatzgeschehen eingebunden.
(bl) Wien (A). Einsatz Nr. 9327. In einer im Erdgeschoss gelegenen Wohnung in der Maroltingergasse kommt es vermutlich durch Unachtsamkeit mit einer Zigarette zum Brand einer Schaumstoffmatratze. Der Wohnungsinhaber wirft die glosende Matratze zu einigen Kleidungsstücken in die Badewanne und verlässt die Wohnung. So kann sich der Glimmbrand weiter entwickeln bis eine Wohnpartei die Feuerwehr alarmiert.
Beim Eintreffen sehen sich die Einsatzkräfte zunächst mit einer Standardsituation konfrontiert. Zwei Feuerwehrbeamte rüsten sich mit Atemschutzgeräten aus und sind vor der noch geschlossenen Wohnungstüre damit beschäftigt, die Masken anzuschließen.
Plötzlich kommt es im Wohnungsinneren zu einer heftigen Verpuffung. Die Druckwelle ist so stark, dass die Eingangstüre zerstört wird. Die beiden Feuerwehrmänner werden gegen die gegenüber liegende Tür 4 (siehe Skizze) geschleudert und verlieren ihre Atemschutzmasken. Sie flüchten in den zweiten Halbstock, wo sie aus dem offenen Stiegenhausfenster um Hilfe rufen. Die Kollegen werfen ihnen neue Masken zu, gleichzeitig marschiert der Rettungstrupp ein, um die Verletzten in Sicherheit zu bringen. Im Freien werden die beiden Männer vom Rettungsdienst übernommen und erstversorgt. Beide erleiden eine Rauchgasvergiftung, bei einem Kollegen muss eine vier Zentimeter lange Rissquetschwunde genäht werden. Unmittelbar nach der Verpuffung wird vom Einsatzleiter BR Gerhard Pober, der seitlich der Türe stand und dadurch von der Druckwelle nicht erfasst wurde, Alarmstufe zwei ausgelöst. Der Brand kann mit einem Rohr unter Atemschutz rasch gelöscht werden. Die umliegenden Wohnungen werden kontrolliert, wobei eine Person (Tür 2) mit einer Fluchtfiltermaske in Sicherheit gebracht werden muss.
Von der Brandursachenermittlungsgruppe wird später der Brandverlauf rückverfolgt. Da in der Nähe der Badewanne keine weiteren brennbaren Stoffe vorhanden waren, konnte sich der Brand nicht weiter ausbreiten und die Schaumstoffmatratze verbrannte zur Gänze. Aufgrund der geringen Größe des Badezimmers, die Türe war geschlossen, kam es zu einem Schwelbrand unter Sauerstoffmangel. Dabei entstehen brennbare Gase, die sich normalerweise beim Bersten eines Fensters oder Öffnen der Türe entzünden und zu einer Verpuffung führen können. Woher in diesem Fall die rasche Sauerstoffzufuhr stammte, konnte nicht festgestellt werden, auch Brandbeschleuniger konnten nicht nachgewiesen werden. Das Durchzünden von Schwelgasen, in Fachkreisen auch "Backdraft" genannt, kommt bei Brandbekämpfungen öfter vor. Diese Verpuffung war trotz der relativ geringen Brennstoffmenge sehr heftig, auch die Druckausbreitung verlief nicht typisch. Eine weitere Besonderheit stellte das laute Grollen dar, welches kurz zuvor deutlich wahrgenommen werden konnte. Dieses Phänomen dürfte durch die Luftnachströmung verursacht worden sein.
Quelle: FIREFIGHTER - Das Online-Magazin der Wiener Berufsfeuerwehr
Wuppertal (NRW). Bei dem Gebäude handelte es sich um ein Industriegebäude mit ca. 720 qm Geschossfläche in jedem der 4 Stockwerke inklusive ausgebautem Dachgeschoss. Teilweise war im Bereich des Dachgeschosses eine Zwischendecke eingezogen oder eine abgehängte Decke eingebracht. Die Dachkonstruktion stand im Vollbrand und stürzte im Laufe der Löscharbeiten ein. Die meisten Zwischendecken hielten der zusätzlichen Belastung nicht stand und stürzten mit ein. In drei kleinen Sanitärräumen hielt die Zwischendecke allerdings stand. Im Rahmen der späteren Nachlöscharbeiten wurden zwei Trupps des LZ Hahnerberg unter PA im Bereich des Dachgeschosses eingesetzt. Die Erkundung ergab dass es im Bereich der Zwischendecke über den drei Sanitärräumen noch brannte. Die Zwischendecke war von oben nicht zugänglich und erweckte einen stabilen, unbeschädigten Eindruck. Aufgrund dieser Lage entschied sich der später verletzte FM dazu, die Decke mittels Einreißhaken zu öffnen, um einen Löschangriff durchzuführen. Kurz vor dem Betreten des Raumes bückte sich der FM leicht nach vorne in den Raum um noch einmal die Decke zu kontrollieren. In diesem Moment versagte die Konstruktion der Zwischendecke ohne Vorwarnung. Die Decke stürzte im gesamten Raum zeitgleich zu Boden und traf den FM im Bereich von Rücken und Hinterkopf. Durch die plötzliche Sauerstoffzufuhr wurde der FM kurz von auflodernden Flammen im Bereich von Kopf und Brust eingeschlossen, dank eines sorgfältig geschlossenen "Holland-Tuches" kam es dabei jedoch zu keinerlei Verbrennungen. Der FM wurde von den einstürzenden Trümmern nicht zu Boden gerissen und konnte den Raum aus eigener Kraft verlassen. Der Einsatz wurde sofort abgebrochen und der FM mit dem RTW ins Krankenhaus gebracht. Wahrscheinlich nahmen das Atemschutzgerät und der Vollschalenhelm einen großen Teil der Energie auf, so dass lediglich eine Prellung von Hals- und Brustwirbelsäule sowie eine Steilstellung der Halswirbelsäule diagnostiziert werden konnten. Der FM konnte das Krankenhaus bereits am selben Tag wieder verlassen, war aber für zwei Wochen körperlich stark eingeschränkt.
Quelle: Martin Wilske (Unfallopfer)
Osterstedt (SH). Das heftige Gewitter am Dienstagabend war vermutlich auch Ursache für ein Großfeuer, das in Osterstedt ein reetgedecktes Wohnhaus vernichtete. Bei den Rettungsarbeiten wurde ein Feuerwehrmann der Freiwilligen Feuerwehr Osterstedt schwer verletzt.
Gegen 19.40 Uhr schlug der Blitz in die frisch renovierte Kate in der Osterstedter Hauptstraße ein. Schlagartig stand das Dach in Flammen. Die Osterstedter Feuerwehr war nach wenigen Minuten vor Ort. "Der Vater des Hausbesitzers kam sofort auf uns zu und sagte, daß er seinen Sohn vermisse", erzählt Wehrführer und Einsatzleiter Hans-Hinrich Bracker. Dieser wurde daraufhin in dem Haus vermutet. Sofort rüsteten sich zwei Feuerwehrleute mit Atemschutzgeräten aus und betraten das Haus, dessen Dach mittlerweile lichterloh brannte. Als die beiden Männer gerade die Diele betraten, geschah das, womit in diesem Moment noch keiner rechnete: Die alte Holzbalkendecke stürzte ein. Nur mit einem Hechtsprung konnte sich einer der beiden Atemschutzträger ins seitlich angrenzende Wohnzimmer retten. Der zweite blieb, von brennenden Trümmern getroffen, verletzt liegen. Seine Kameraden zogen ihn aus dem Haus. Der Rettungsdienst war sofort vor Ort und versorgte die schweren Brandverletzungen an beiden Beinen. Vom Rendsburger Krankenhaus aus wurde der Verletzte schon eineinhalb Stunden später in eine Spezialklinik für Brandverletzte nach Hamburg gebracht. Lebensgefahr bestand nicht.
Der zunächst vermisste Hausbesitzer fand sich wenig später unversehrt bei Nachbarn wieder.
Nachtrag: Verletztem Feuerwehrmann geht es besser
Osterstedt (SH) - Dem bei einem Brand am vergangenen Dienstag verletzten Feuerwehrmann Jens H. aus der Feuerwehr Osterstedt geht es besser. Der Verletzte konnte am Wochenende die Intensivstation der Klinik für Brandverletzungen in Hamburg-Boberg verlassen. Er bleibt jedoch weiterhin im Krankenhaus.
Inzwischen sind auch die Begleitumstände des Unfalls weitgehend geklärt. Jens H. wurde beim Atemschutz-Innenangriff in einem brennenden Reetdachhaus von einer einstürzenden Decke getroffen und erlitt Brandverletzungen 2. Grades an beiden Beinen und an den Ohren. Warum die Holzdecke des Altbaus schon knappe zehn Minuten nach der Durchzündung des gesamten Obergeschosses einbrach, war bislang unklar. Brandermittler haben nun festgestellt, daß die über 100 Jahre alte Kate einen sogenannten "gezogenen" Schornstein hatte, der schnell in sich zusammenfiel, berichtete Osterstedts Wehrführer Hans-Hinrich Bracker. Der Wucht des Aufpralls konnte die Decke nicht standhalten und gab nach.
Auch die Frage nach dem Grund der Brandverletzung trotz vorschriftsmäßiger Schutzkleidung ist geklärt: Demnach handelte es sich bei der verwendeten Einsatzhose um eine Feuerwehrlatzhose nach HuPF, Teil 2 – also lediglich aus einlagigem Gewebe. Die FF Osterstedt befand sich zur Alarmzeit gerade beim Übungsdienst. Aufgrund der herrschenden Temperaturen von knapp 30 Grad trugen die Kameraden fast ausnahmslos kurze Hosen unter der Einsatzhose – so auch Jens H..
Die Brandverletzungen traten an den Bereichen der Beine auf, die lediglich von der Feuerwehr-Latzhose bedeckt waren. Zu den Brandverletzungen an den Ohren kam es, weil die FF Osterstedt über keine Kopfhauben für die Atemschutzträger verfügt.
Quelle: Feuerwehr-Magazin
Moosinning (BY). Schaden von rund einer halben Million Euro entstand am Dienstag bei einem Brand in einem Großofen in Moosinning. In diesem Ofen wird Silizium und Karbid hergestellt, es soll sich europaweit um das einzige Gerät dieser Art handeln.
Beim Verbrennungsvorgang wird eine Hitze von etwa 1500 Grad Celsius unter Vakuumverschluss erzeugt und Graffit verbrannt. Nach dem momentanen polizeilichen Ermittlungsstand kam gegen 02.55 Uhr vermutlich durch einen technischen Defekt in der Vakuumpumpe, Luft in den Großofen. Dadurch schlug aus dem Deckel eine halbe Meter hohe Stichflamme empor.
Trotz der sofort von den Angestellten der Kraftanlagenfirma eingeleiteten Notfallmaßnahmen (Ofen mit Stickstoff fluten und Kühlen, um ein Abbrennen des Ofeninnenraumes zu verhindern) gelang es nicht, den Brand zu löschen.
Kurz darauf kam es zu einer kleinen Explosion. Die beiden 32- bzw. 37-jährigen Aufsichtspersonen, die den Verbrennungsvorgang im Steuerungsraum überwachten, konnten zuvor keinerlei Auffälligkeiten bzw. Störungen am Ofen feststellen.
Da sie den Flammenaustritt aber bemerkten, wurde die Feuerwehr alarmiert. Eine Vielzahl von Löschkräften der Wehren aus Moosinning, Eichenried und Altenerding rückten zur Unglücksstelle an.
Vor den Gebäuden mussten noch mehrere Paletten mit diversen Gasflaschen entfernt werden, um jegliche Gefährdung auszuschließen. Bei den Löscharbeiten erlitt ein Feuerwehrmann eine leichte Brandverletzung an der Hand.
Quelle: Feuerwehrmagazin
Anmerkung: Auf einem Bild im Onlineartikel des Feuerwehrmagazins war unten rechts ein Kamerad mit ungeschützten Unterarmen zu erkennen. Hier zeigt sich die Wichtigkeit von passenden Überjacken (Ärmellänge...) und von Innenhandschuhen, Daumen- oder Handschlaufen die ein Hochrutschen des Ärmels verhindern (vgl. Schutzkleidung).
Anmerkung von Herrn Reuther (1. Kommandant der FF Altenerding): Der Feuerwehrmann hat sich eine kleine Brandblase zwischen Zeigefinger und Daumen auf der Handinnenseite zugezogen. Trotz vollständiger Schutzkleidung - Hitzeschutz (Handschuhe und Lederhandschuhe) kam es zu dieser Gott sei Dank nur leichten Verletzung. Es mussten die Flammen mit Löschdecken erstickt werden, dabei kam es zu Temperaturen von über 900 Grad.
Welzheim-Seiboldsweiler (Baden-Württemberg). Bei einem kurz nach Mitternacht vermutlich durch Blitzschlag entstandenen Brand in einem landwirtschaftlichen Anwesen entstand nach ersten Schätzungen ein Sachschaden in Höhe von rund 300 000 Euro. Zwei Feuerwehrmänner wurden bei dem Einsatz verletzt.
Bei dem Einsatz erlitt ein Kamerad aus Welzheim schwere Verbrennungen im Bereich der Beine und Füße. Er war bei der Erkundung im Innenbereich des Brandobjektes in eine glühende Aluminiumleiter getreten. Der Rettungswagen brachte ihn umgehend ins Kreiskrankenhaus nach Schorndorf, wo er am nächsten Tag operiert wurde. Nach Auskunft von Kommandant Siegfried Link gehe es dem Kameraden „den Umständen entsprechend gut“. Die Verletzung des anderen Kameraden bezeichnete Link als weniger schwerwiegend.
Quelle: KFV Rems-Murr
Xanten (NRW). Bei Eintreffen brannte bereits der Wirtschaftraum eines Bootshauses in voller Ausdehnung. Ebenfalls hatte 1/3 des Hallendaches Feuer gefangen. Um ein weiteres Übergreifen der Flammen auf das restliche Gebäude zu verhindern wurden sechs Strahlrohe im Außenangriff über tragbare Leitern sowie zwei Rohre im Innenangriff unter Atemschutz vorgenommen. Ein Wenderohr über Drehleiter schützte das noch nicht vom Brand betroffene Dach.
Beim Versuch sich gewaltsam Zugang ins Gebäude zu verschaffen, verletzte sich ein Feuerwehrmann leicht durch Schnittverletzungen an der Hand. Er wollte durch ein Fenster klettern, dessen Scheibe zuvor zwar raus geschlagen worden war, die am Rahmen aber noch Splitterreste aufwies. Dabei kam es zu den Schäden am Handschuh und der Verletzung an der Hand, die mit mehreren Stichen genäht werden musste und einen mehrtägigen Krankenschein zur Folge hatte.
Während der Löscharbeiten konnten fünf Propangasflaschen vor der Explosion aus den Flammen gezogen werden. Mit Sprühstrahl wurden diese heruntergekühlt und gesichert. Kraftstoffkanister mit insgesamt 40 Liter Benzin zerschmolzen und heizten den Brand kurzfristig an. Um eine schnellere Entrauchung des Gebäudes zu gewährleisten wurden Überdrucklüfter eingesetzt. Nach etwa 30 Minuten wurde der Brand von insgesamt 86 Feuerwehrmännern unter Kontrolle gebracht.
Quelle: Feuerwehr Xanten
(bl) Neuilly-sur-Seine, Paris (F). Beim Löschen eines einfachen Zimmerbrandes im 6. OG sind im Norden von Paris fünf Feuerwehrmänner ums Leben gekommen. Es sei nur ein klassischer Routineeinsatz gewesen, erklärte ein fassungsloser Feuerwehrmann.
Der erste Trupp (zwei FA) wollte über eine Leiter in die Brandwohnung eindringen als er von einer Explosion überrascht wurde. Ein zweiter Trupp (drei FA) der zur Rettung eingesetzt wurde 10 Minuten später von einer zweiten Explosion überrascht.
Die Feuerwehrmänner starben nach erfolglosen Reanimationsversuchen an ihren Verbrennungen.
Alle Feuerwehrmänner im Alter von 22 bis 27 Jahren gehörten der Kaserne Champerret an. Für die 7000 Pariser Feuerwehrangehörigen ist der Unfall eine Tragödie.
Die Nachforschungen werden vom zentralen Laboratorium der nationalen Polizei durchgeführt. Erst nach Abschluss der Untersuchungen wird man sagen können ob eine leckgeschlagene Gasleitung, eine Rauchgasdurchzündung bzw. eine Rauchgasexplosion für das Drama verantwortlich war.
Nähere Angaben und Fotos der getöteten Feuerwehrmänner
Quellen: Web.de (dpa), AFP, Le Parisien, Le Figaro, Firehouse.com
Anmerkung: Aufgrund der unterschiedlichen Aussagen in den Medien habe ich hier nur eine Kurzfassung veröffentlicht und warte die Untersuchungsergebnisse ab.
Weitere Informationen, Kondolenzbücher etc. finden Sie unter...
Nachtrag
Mittlerweile wurden der Einsatzbericht und einige Theorien der Unfallursache veröffentlicht. Die deutsche Fassung finden Sie in der Brandschutz 9/2003. Aus dem Unfallbericht werden derzeit in Paris Konzepte entwickelt. Kernstück ist hierbei die Vornahme von Hohlstrahlrohren in Verbindung mit neuen, schnelleren Transportmitteln für Schläuche (bisher wurden 80m-Schnellangriffe genutzt) und der Einsatz von tragbaren Überdrucklüftern.
Sonneberg (TH). Ein getöteter Mieter, fünf verletzte Feuerwehrleute – die Bilanz eines Wohnhausbrandes im thüringischen Sonneberg. Es hätte noch schlimmer kommen können: bei der Suche nach zwei Vermissten gerieten die Atemschutztrupps plötzlich in akute Lebensgefahr.
Kurz nach acht Uhr war die Feuerwehr Sonneberg-Mitte über den Brand in dem dreistöckigen Fachwerkhaus informiert worden. Vier der sechs Bewohner konnte die Feuerwehr ins Freie retten. Auf der Suche nach den andern beiden drangen die Feuerwehrleute ins Dachgeschoss vor. Dort fanden sie einen schwer verletzten Mann, er wurde mit der Drehleiter ins Freie gerettet. Nur Sekunden darauf kam es zu einer nicht näher definierten Durchzündung oder Explosion. Die Druckwelle war so stark, dass einem Kamerad der Pressluftatmer vom Rücken gerissen wurde und durch ein Fenster in den Hof flog. Insgesamt fünf Feuerwehrleute wurden durch die Explosion verletzt. Die Verletzungen reichten von einem verstauchten Fuß bis hin zur Rauchgasvergiftungen in Verbindung mit Verbrennungen und Verbrühungen.
Zwei Feuerwehrleute klammerten sich im dichten Rauch auf dem Dach des Hauses fest. Der Rettungshubschrauber "Christoph 60" versuchte die Männer zu retten, doch drei Anflüge scheiterten wegen des dichten Rauches. Schließlich konnten mehrere Freileitungen gekappt und so die Drehleiter zur Rettung der Kameraden in Stellung gebracht werden.
Wie sich später herausstellte, war die sechste Bewohnerin zur Brandzeit nicht zu Hause. Der schwer verletzte Mieter wurde in eine Spezialklinik nach Halle geflogen. Die Haut des 39-Jährigen war zu 90 Prozent verbrannt, er starb am Sonntag.
Vermutlich erlitt auch eine Polizistin eine Rauchvergiftung, sie wurde vorsorglich untersucht. Die verletzten Feuerwehrleute sollten vermutlich bis zum Montag alle wieder aus den Krankenhäusern entlassen werden, teilweise konnten die Männer nach ambulanter Behandlung wieder nach Hause.
Die Kripo Saalfeld hat die Ermittlungen zur Brand- und Explosionsursache aufgenommen.
Quelle: Feuerwehrmagazin
Homepage der FF Sonneberg-Mitte
Weilmünster (Hessen). Nach Eintreffen der ersten Fahrzeuge (ELW, TLF und DLK) bot sich den FA folgende Lage: starke Rauchentwicklung, 2. OG und Dachstuhl z. T. in Vollbrand, die fünfköpfige Familie konnte sich selbst in Sicherheit bringen.
Der erster Trupp ging mit einem Hohlstrahlrohr über das enge Treppenhaus vor. Während der Löscharbeiten (Anfangsphase) kam es zu einer Durchzündung. Aufgrund der entstandenen Hitze und der starken Sichtbehinderung musste der Trupp den Rückzug antreten.
Durch den ungewollten Rückzug des ersten Trupps kam es natürlich zu Stürzen auf der Treppe, dabei zogen sich die Kameraden Verletzungen zu:
Beide Kameraden erlitten leichte Verbrennungen an den Ohren. Zusätzlich zog sich ein Kamerad eine große Fleischwunde am rechten Wadenbein zu.
Die Verbrennungen entstanden, weil vorhandene Nomex-Hauben nicht angelegt wurden!
Der zweite Trupp war zum Zeitpunkt der Durchzündung im 1.OG und nicht direkt dem Feuer ausgesetzt. Er bekam wohl Panik als die Hitzewelle von oben herunter kam. Dieser Trupp suchte dann in der Hektik einen Ausweg nach Außen und verlor wohl die Orientierung im Gebäude. Er flüchtete auf ein Vordach und viel dort herunter. Dabei verletzte sich ein Kamerad am linken Knie (Innenbandabriss). Dem zweiten Kameraden wurde von einem umher fliegenden C – Schlauch die Atemschutzmaske vom Kopf gerissen, dabei atmete er Rauchgase ein und zog sich eine leichte Rauchgasvergiftung zu.
Unabhängig von den Unfällen im Innenangriff (keine besonderen Unfälle) erlitt ein fünfter Feuerwehrmann eine Bänderdehnung.
Alle Kameraden trugen ihre Brandschutzanzüge.
Den Einsatzbericht mit Bildern finden Sie unter http://ff-weilmuenster.de/index.php?nid=3&id=41
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Quelle: Peter Schwarz, Gemeindebrandinspektor FF Weilmünster
Anmerkung: Im Mai 2002 fand in einer gemieteten Brandsimulationsanlage eine Schulung von etwa 650 Feuerwehrleuten statt.
Leicestershire (GB). Großbrand in einer alten Fabrik. Das dreigeschossige Gebäude besitzt eine Grundfläche 50 x 75 m. 95 FA kämpften unter PA mit sechs Rohren gegen den Brand in den beiden oberen Geschossen.
Ein 44-jähriger Feuerwehrmann kam während des Einsatzes ums Leben.
Quelle: Leicestershire Fire & Rescue Service
Bruchsal-Untergrombach, Landkreis Karlsruhe (Baden-Württemberg). Bei einem Wohnungsbrand wurden durch eine Rauchexplosion vier Atemschutzgeräteträger im Innenangriff verletzt. Ein FA erlitt schwere Verbrennungen an den Beinen, er trug keine Überhose. Aufgrund eines vorigen Einsatzes befanden sich diese in der Reinigung.
Der Abteilungskommandant Jürgen Riehl veröffentlichte in der Brandhilfe 4/03 (Ausgabe Baden-Württemberg) und in der Brandschutz 4/03 sehr ausführlich den Einsatz und die sich daraus ergebenden Konsequenzen. Zu dem findet sich in der Brandschutz ein Beitrag über Betreuung, Einsatznachsorge und Krisenintervention. Herr Riehl referierte u. a. im Rahmen des Osnabrücker Praxisseminar "Notfalltraining Atemschutz" am 07. September 2003.
Witzenhausen (Hessen). In einem kunststoffverarbeitenden Betrieb gerieten zwei Lagerhallen in Brand. Beim Versuch das Tor einer Halle zu öffnen wurden zwei Feuerwehrleute von einem einstürzenden Wandteil erfasst und kurzzeitig eingeklemmt. Beide erlitten schwere Verletzungen. Einer der Feuerwehrleute wurde inzwischen wieder aus dem Krankenhaus nach Hause entlassen, der zweite musste wegen einer Beinfraktur operiert werden.
Quelle: www.tagesschau.de und