22. März 2007 - Feuerwehrleute haben größeres Herzinfarkt-Risiko als erwartet

(ar) Laut einer groß angelegten Studie aus den USA besitzen Feuerwehrleute ein sehr viel größeres Risiko, an Herzproblemen zu sterben als erwartet. Das Risiko, während einem Brandeinsatz aufgrund von Herzproblemen zu sterben, ist 100-mal höher als während der Freizeit. Dies stellten Forscher der Harvard University fest, und dass, obwohl die Brandbekämpfung nur einen geringen Prozentsatz der Arbeitszeit dieser Personen ausmacht. Etwa 100 Feuerwehrleute erleiden in den USA jedes Jahr tödliche Dienstunfälle. Frühre Forschungen zeigen, dass ca. die Hälfte dieser Todesfälle Herzkrankheiten zur Ursache haben. Experten sind der Meinung, dass richtige Ernährung und regelmäßiger Sport eine größere Priorität bei Feuerwehrleuten einnehmen sollten. Die Studie, die im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde, trifft keine Aussage darüber, ob Feuerwehrleute ein im Vergleich zur Gesamtbevölkerung generell erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten besitzen. Laut Experten könnten Feuerwehren die Gesundheit ihrer FA erhöhen, in dem sie jährliche Fitnesstests einforderten. Die Feuerwehren sollten außerdem Fitness-Programme anbieten, um Risikofaktoren für Herzkrankheiten, wie z.B. Fettleibigkeit und hohen Blutdruck, zu reduzieren. Brandbekämpfung ist eine physisch sehr fordernde Arbeit, die das Heben von schweren Ausrüstungsgegenständen und Einwirkung von Giftstoffen beinhaltet. Junge Feuerwehrleute sind meist in guter körperlicher Verfassung; im Laufe der Zeit verschlechtert sich ihre Gesundheit jedoch meist, da Dienstsport nicht überall durchgeführt wird und keine jährlichen medizinischen Untersuchungen vorgesehen sind. Auch sind die gesundheitlichen Anforderungen an freiwillige Feuerwehrleute meist weniger streng als die an hauptamtliche Kräfte. Dies ist umso problematischer, da v.a. freiwillige Feuerwehrleute auch im fortgeschrittenen Alter gelegentlich noch aktiv sind, während sie dann von Haus aus ein erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten haben. In der Harvard-Studie untersuchten die Forscher eine Bundes-Statistik von 1144 tödlichen Dienstunfällen zwischen 1994 und 2004. Nicht betrachtet wurden die 343 Feuerwehrleute, die bei den Terroranschlägen vom 11. September 2001 starben. Fast 40 Prozent - oder 449 Fälle- der Todesfälle hatten Herzkrankheiten zur Ursache. 32 Prozent der Todesfälle mit Herzursachen ereigneten sich während der Brandbekämpfung, 13 Prozent auf der Anfahrt, 17 Prozent während dem Einrücken und 13 Prozent während dem Dienstsport. Die Forscher berechneten auch die Wahrscheinlichkeit, an einem Herzinfarkt zu sterben, wozu sie die unterschiedlichen, geschätzten Anteile der verschiedenen Tätigkeiten an der Dienstzeit betrachteten. Dabei stellten sie fest, dass das Risiko für ein tödliches Herzversagen während der aktiven Brandbekämpfung am höchsten war – 100-mal höher als das Risiko, während Verwaltungsarbeiten an einem Herzinfarkt zu sterben. Und dass, obwohl die Brandbekämpfung nicht mehr als 5 Prozent der Arbeitszeit der Feuerwehrleute ausmacht. Erhöhte Risiken wurden auch für andere Notfalleinsätze festgestellt, wie z.B. die Anfahrt zu einem Alarm und die Rückfahrt auf die Wache. Die Forscher glauben, dass mentaler Stress und Überanstrengung in Kombination mit Faktoren wie Übergewicht und schlechter körperlicher Verfassung das Risiko, aufgrund einer Herzkrankheit zu sterben, erhöhen können. „Es gibt direkte Beweise dafür, dass gewisse spezifische Aktivitäten, die Feuerwehrleute betreiben, koronare Herzerkrankungen auslösen können“, sagte der Hauptautor Dr.Stefanos Kales der Harvard School of Public Health. Die Studie wurde vom National Institute for Occupational Safety and Health und der Massachusetts Public Employees Retirement Administration Commission finanziert. Interessensvertretungen der Feuerwehrleute wurden mehr und mehr auf das Problem aufmerksam. Der National Volunteer Fire Council startete 2003 ein Programm, das Fitness und richtige Ernährung in das Bewusstsein der Feuerwehrleute brachte und bot freiwilligen Feuerwehrleuten kostenlose Gesundheitschecks an.

Quelle: http://www.firefightingnews.com