- Kellerbrand - Luftnot - ein FA verletzt

Der Angriffstrupp kurz vor dem Atemschutznotfall Der Angriffstrupp kurz vor dem Atemschutznotfall(bl) Schwarzenbek (Schleswig-Holstein). Intensiver Kellerbrand in einer Doppelhaushälfte. Parallel zur Brandbekämpfung im Keller, stieg ein Angriffstrupp zur Personensuche über die Drehleiter in das Dachgeschoss ein. Einer der beiden Atemschutzgeräteträger erlitt auf dem Weg in das Erdgeschoss plötzliche Luftnot. Der Feuerwehrmann konnte sich selbst retten. Aufgrund der Luftnot kurz vor dem Ausgang, musste er jedoch die Maske kurz vom Gesicht ziehen und atmete Rauch ein. Eine klinische Untersuchung blieb jedoch glücklicherweise ohne Befund. Wahrscheinlich wurde das Flaschenventil in dem sehr engen Treppenraum unbeabsichtigt geschlossen. Der bereitstehende Sicherheitstrupp (inkl. Rettungsset) wurde nicht tätig.

Stellungnahme der FF Schwarzenbek:

Parallel wurde ein Angriffstrupp zur Brandbekämpfung im Keller eingesetztWährend des Atemschutzeinsatzes am Montag, den 10.11.2014 kam es zu einem Atemschutznotfall, durch den ein Atemschutzgeräteträger vorsorglich ins Unfallkrankenhaus Hamburg Boberg gebracht wurde. Beim Übersteigen von der Drehleiter in das Dachgeschoss der Doppelhaushälfte wurde die Schutzkappe des Lungenautomaten eines der Truppmitglieder leicht beschädigt bzw. teilabgestriffen. Im unmittelbaren weiteren Verlauf des Innenangriffs, vermutlich am Treppenabgang, drehte sich unbemerkt das Flaschenventil zu. Er bekam plötzlich keine Luft und vermutete den Fehler aufgrund der Vorgeschichte am Lungenautomaten, deshalb kontrollierte er nicht das Flaschenventil, zumal der Weg nach draußen nicht mehr weit war. Er signalisierte diesen "Notfall" seinem Atemschutztruppmann. Beide traten den Weg nach draußen an. Kurz vorm Ausgang lupfte der Truppführer dann die Maske an und inhalierte Brandrauch. Der Kamerad wurde zur ambulanten Kontrolle ins Krankenhaus gebracht. Er konnte noch am gleichen Tag seine Nachtschicht antreten.

EntrauchungVor Ort wurde eine erste Kontrolle des Gerätes durchgeführt. Man stellte fest, dass das Ventil geschlossen war. Das Atemschutzgerät wurde vorschriftsgemäß zur weiteren Überprüfung der Kreisfeuerwehrzentrale übergeben. Die Überprüfung ergab, dass das Gerät voll funktionsfähig war. Die eingerissene Schutzkappe wurde dort ersetzt.

Als erste Maßnahme wurden von uns die Anzahl der Atemschutzflaschen, die noch über ein rundes Ventilrad verfügen, erfasst und entsprechende Haushaltsmittel eingeworben um diese umgehend durch neue dreieckige Ventilräder zu ersetzen.

Auf dem Atemschutzdienst am 24.11.14 wurde der betreffende Einsatz besprochen und vom betroffenen Trupp berichtet was vorgefallen ist. Das Atemschutznotfalltraining ist bei uns seit über 10 Jahren fester Bestandteil der Atemschutzweiterbildung, siehe hierzu unser Atemschutzkonzept: Atemschutzkonzept Schwarzenbek (*.zip)

Zwischenzeitlich wurden die letzten 27 runden Flaschenventile gegen dreieckige Ventile getauscht.

Quelle: Feuerwehr Schwarzenbek

Anmerkung der Redaktion: Das Problem, dass sich Flaschenventile unbeabsichtigt Schließen ist leider kein Einzelfall. Aufgrund der fehlenden Meldepflicht können wir "nur" die Spitze des Eisbergs veröffentlichen: Versehentliches Schließen von Flaschenventilen (inkl. Videodokumentation)